Barry Graves in 4 nach elf
4 nach elf war eine Sendung mit, meist wöchentlich, wechselnden Moderatoren. Es war eine Mittagssendung mit viel Musik, Moderationen, Berichten, Reportagen, Hörergesprächen und Spielen. Barry machte diese Sendung oft und er verlieh ihr meistens einen gewissen Spannungsbogen, der vor allem auch durch die Art und Weise wie er darin seine Meinung rüberbrachte zustande kam. So machte er zum Beispiel auch kein Geheimnis aus seiner Abneigung gegenüber der Deutschen Telekom, immer wieder fand er etwas, worüber er sich wunderbar aufregen konnte. Er pries dann den guten Service von amerikanischen Anbietern auf dem Telefonmarkt und legte Punkt für Punkt dar, wie schlecht dem gegenüber die Telekom doch sei. Dieses Thema zog sich damals durch die ganze Woche 4 nach elf und es war eine wahre Freude, dies mit anzuhören. Ähnlich wie der Telekom erging es aber auch anderen Firmen, Institutionen und Personen in Barrys Sendungen. Wenn er es für nötig erachtete teilte er seine Meinung mit oder stritt sich auch mit den Hörern am Telefon über diese Themen (später tat er dies dann auch ausführlich in seiner Fritz-Talkshow Blue Moon am Mittwochabend) So kam es denn schon mal vor, dass er sich mit einer Hörerin stritt, der am Ende nichts mehr übrig blieb als entnervt aufzulegen und vorher noch „Affe!“ in den Hörer zu brüllen. Barry ging zum nächsten Anrufer über und fragte, ob der denn auch der Meinung von „Frau Affe“ sei. Über sich selbst sagte Barry einmal: „Ich glaube, selbst wenn ich manchmal im Radio wie ein Arschloch klinge, dass ich kein schlechter Mensch bin.“

Selbsteinschätzung

Genauso konnte er sich auch manche Bemerkungen über die Musik nicht verkneifen. Wo heutzutage Moderatoren nur noch jeden Song als super und toll und neu anpreisen, hatte er schon mal eine eindeutig negative Bemerkung parat, die dann aber auch saß! Er war eben kein angepasster Plattenansager sondern eine Person, die auch auf Grund ihrer Radio-Vergangenheit den Status einer gewissen Instanz hatte.

Eine Auflockerung der Sendung war dann zum Beispiel das 4play, das waren 4 Songs am Stück gespielt, von Hörern gewünscht. Die Songs hatten immer einen Bezug zueinander, es gab etwas im Text oder Titel, dass sie alle verband. Für den Moderator war dies dann sozusagen immer die Mittagspause.

4 play Jingle

Weiterhin nutzte Barry die Sendung auch, um auf sein Party-In-Phone aufmerksam zu machen. Dort konnte man anrufen und Party-Informatitionen auf Band hinterlassen. Im Big Beat am Freitagabend gab es dann alle Infos zu hören oder über das Party-In-Phone zum abhören.

Party-In-Phone-Jingle

Ein weiteres unterhaltsames Element war Barrys Spiel Stop den Pop. Hierbei hatte ein Hörer die Chance eine Kleinigkeit zu gewinnen, indem er aus einem 10 Sekunden kurzen Ausschnitt einer Maxiversion den Titel erkannte. Er konnte sich dazu die Zeit zwischen 1 Minute und dem Ende des Titels selbst aussuchen. Derweil gab es etwas Smalltalk zwischen dem Anrufer und Barry, der währenddessen die gewünschte Zeit eincuete und dann sagte: „Hier sind Deine 10 Sekunden zum Glück“. Erkannte der Hörer den Titel nicht, war der nächste dran.

Ab 1992 war Barry anfangs kurzzeitig als „Barry Kaminsky“ in der Sendung „Graves Vier“ zu hören, später dann machte er oft den 4 nach elf – Nachfolger 4 vor zwölf.

Verkehrsservice, letzte 4 vor zwölf - Sendung
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